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Kapelle

Am 01. Mai 1946 wurde feierlich unter Pfarrer Padberg der Grundstein für die neue Kapelle in Roderath gelegt. Eine Urkunde wird verlesen und hinter einem mit Kreuz gekennzeichneten Stein am Eingang der Kapelle eingemauert. (Bei der Renovierung der Kapelle in den Jahren 1988-1989 konnte der Stein nicht gefunden werden.)
Im Oktober 1848, vermutlich anlässlich der damals noch im Oktober gefeierten Kirmes, wird die erste heilige Messe in der neuen Kapelle gelesen. Neben den von den Roderather Bürgern geleisteten Hand – und Spanndiensten und der Beköstigung der Handwerker betrugen die Kosten 1.979 Taler und 8 Silbergroschen.
Die Ecksteine der Kapelle, die Fensterumrahmung, das Weihwasser- und das Taufbecken stammen aus dem ehemaligen Marmorbruch aus Roderath. Wobei es sich hierbei tatsächlich nicht um Marmor, sondern um Fossiliengestein handelt, das geschliffen ein ähnliches Aussehen aufweist.
1849 am 25. Mai wird ein neuer Friedhof an der neuen Kapelle genehmigt und im selben Jahr mit der Anlegung begonnen. Bereits 1840 haben die Roderath einen Vertrag mit Pfarrer Padberg abgeschlossen, der folgenden Inhalt hatte: Der Pfarrer übernimmt die Verpflichtung, alle Leichen von Roderath, die die erste hl. Kommunion erhalten haben, vom Sterbehaus abzuholen und zu beerdigen. Es sind 2 Hochämter und ein „Laudes“ abzuhalten. Er erhält 3 Taler und der Küster 1 Taler. Die noch nicht die hl. Kommunion empfangen Leichen werden ebenfalls in Roderath beigesetzt. Hierfür erhält der Pfarrer 1 Taler und 10 Silbergroschen. Für diese Leichen wird eine Lesemesse gehalten. Nicht getaufte und nicht religiöse werden an der Nordseite hinter der Kapelle beerdigt.
Am 10. Oktober 1949 wird die in der Nähe befindliche alte kleine Kapelle, aus dem Jahre 1733 zum Abriss, zu Gunsten des Kapellenfonds, verkauft. Der alte sandsteinerne Rahmen, mit der Aufschrift IHS und der Jahreszahl 1733 befindet sich heute noch als Türrahmen im Haus Münstertalstr. 1.
1860 erhielt die Kapelle zwei neue Gussstahlglocken, ein Erstlingswerk des Bochumers „Verlin“. Es sind zu der Zeit die Ersten Glocken dieser Art in der Gegend. Die größere ist 336 Pfund schwer und kostete 72 Taler und 24 Silbergroschen, sie wurde dem hl. Antonius geweiht. Die Zweite Glocke wiegt 246 Pfund kostete 49 Taler und 18 Silbergroschen sie ist der hl. Apollonia geweiht. Die Achsen hierfür kosteten 50 Taler, der Endpreis mit Transport 173 Taler und 7 Groschen. Das aus der alten Kapelle stammende kleine Glocke war gerissen und konnte daher nicht mehr verwendet werden. Die Glocken werden anlässlich der Kirmes am 15. Oktober 1860 feierlich eingeweiht.
Die vier Holzfiguren, St. Antonius, St. Maternus, St. Franziskus und St. Theresia konnten aus der alten Kapelle, ebenso wie die Kommunionbank, übernommen werden. Eine 5. Figur, der hl. Apollonia befindet sich seither in der Pfarrkirche in Bouderath. Der Hochaltar wird aus der Pfarrkirche Bouderath übernommen. Er wurde 1981 von Grund auf neu restauriert. Ebenso die Figuren des hl. Antonius und des hl. Maternus.

In den 1950er Jahren, nach dem ökumenischen Konzil, wurde die Kirche durch Pastor Kohr grundlegend umgestaltet. Es wurde ein zusätzlicher moderner Steinaltar aufgestellt, die Pastöre hielten bis dahin den Gottesdienst, den Anwesenden abgewandt, jetzt neu den Messbesuchern zugewandt. Ebenso wurden alten Fenster, zum Leidwesen der Bevölkerung, durch neue damals moderne Fenster aus Beton und Glas bestehenden ersetzt
Die Beichtstühle seitlich wurden entfern, ebenso die prunkvolle Kanzel (aus deren geschnitzten Bildern der Pastor sich eine Haustüre fertigen ließ). Die Lampen wurden erneuert und der Chorraum wurde mit schwarzen Marmorplatten (Gestiftet vom Jagdpächter Öbel) neugestaltet.

1988 wurde der Innenraum neu saniert, wobei die Dorfbevölkerung erheblichen Anteil leistete, das Dach erneuert sowie die bereits 1929 geplante Sakristei angebaut. In dem Zusammenhang wurden die Betonfenster wieder entfernt und durch mit Glasmalerei gestalteten schönen Fenstern eingebaut. Die Kosten wurden von Sponsoren übernommen. Die künstlerische Gestaltung übernahm ein Trierer Künstler in einer Kunstglaserei. Die Fenster zeigen folgende Motive: 1. hl. Florian, 2. hl. Maria (Rosenkönigin) 3. hl. Antonius (Kapellenpatron) 4, hl, Maternus, 5. hl. Schwester Blandine, 6. hl. Hubertus.

Bei der Außensanierung mussten die meisten Ecksteine ersetzt werden, da sie porös waren und eine Gefährdung darstellten. Sie wurden durch Steine mit ähnlichem Aussehen ersetzt.



Ps.: Diese Ausarbeitung wurde in Anlehnung an die Dorfchronik verfasst.





Kapelle im Urzustand

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Kapelle heute

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